In der Erstaufnahme für Flüchtlinge in Suhl bleibt die Lage angespannt. Oberbürgermeister André Knapp (CDU) rechnet demnächst wieder mit mehr als 1.000 Bewohnern in der Unterkunft. Am Donnerstag waren bereits rund 960 dort gemeldet. Durch das Verteilen von Bewohnern in andere Unterkünfte, hatte das Land die Einrichtung kurzzeitig entlastet. Das könnte sich laut OB aber bald ändern. Zwei Monate wurden Flüchtlinge unter anderem in Jena untergebracht. Dort wurde für zwei Monate Platz für rund 170 Flüchtlinge geschaffen. Das Land kann die alte Frauenklinik in Jena jedoch laut Vertrag nur noch bis Ende Mai nutzen, da die Uni das Gebäude zu einem Pharmazie-Campus umbauen möchte.
Verschärft werde die Lage auch dadurch, dass noch nicht alle Zimmer in der Suhler Erstaufnahme wieder genutzt werden können. Laut Knapp betrifft das das sogenannte Haus 18. Dort hatte es mehrfach gebrannt.
Ursprünglich hatte Innenminister Georg Maier (SPD) angekündigt, das bis Sommer nur noch maximal 800 Flüchtlinge untergebracht werden. Doch schon bei einem Gespräch mit dem Stadtrat Ende Februar hatte der Minister eingeräumt, dass er das nicht garantieren könne. Langfristig soll nach dem Willen von Maier eine neue Erstaufnahme in Thüringen gebaut werden. Die Gebäude auf dem Suhler Friedberg sollten nur noch bis 2026 als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden, so der Plan des Ministers.