Die Stadtwerke in Zeulenroda-Triebes (Landkreis Greiz) müssen Insolvenz anmelden. Das ist das Ergebnis der Sondersitzung des Stadtrats am Mittwochabend. Die Sitzung war kurzfristig einberufen worden, um über einen Zuschuss von 400.000 Euro zu entscheiden. Damit sollte die Insolvenz abgewendet werden.
Zu Beginn der Sitzung hatte Bürgermeister Nils Hammerschmidt (pl) den Antrag gestellt, den Zuschuss auf 990.000 Euro mehr als zu verdoppeln. Er berief sich dabei auf Aussagen von Frank Kruwinnus, Geschäftsführer der Stadtwerke Zeulenroda. Die ursprüngliche Summe werde nicht reichen, damit die Stadtwerke auch im nächsten Jahr liquide sind. Der Stadtrat lehnte den Zuschuss jedoch mehrheitlich komplett ab. Hammerschmidt sagte, eine Insolvenz der Stadtwerke sei damit unvermeidbar.
Die Stadtwerke Zeulenroda sind unter anderem Betreiber des Freizeitbades Waikiki. Das Bad ist seit dem 1. Januar 2023 geschlossen. Ursprünglich sollte es umfangreich saniert werden. Der Baustart verzögerte sich immer wieder. Eine Insolvenz der Stadtwerke bedeutet für das Bad die endgültige Schließung. Nach Angaben von Hammerschmidt werden auch die Planungsleistungen hinfällig, die bereits für das Waikiki erbracht wurden. Die Mitarbeiter des Freizeitbades müssten mit einer Entlassung rechnen.
Das Bad war ein beliebter Anziehungspunkt in Zeulenroda und Umgebung. Stadtwerkechef Kruwinnus äußerte sich betroffen über den Ausgang der Stadtratssitzung. Sein Unternehmen betreibt neben dem Waikiki zwei Strandbäder und die Seebühne am Zeulenrodaer Meer. Außerdem hält die Stadt Zeulenroda-Triebes über die Stadtwerke 26 Prozent der Anteile am Versorger Energiewerke Zeulenroda. Dieses Unternehmen liefert Strom, Gas und Fernwärme. Die Mehrheitsanteile an den Energiewerken liegen beim größten Thüringer Versorger TEAG.