Die Grünen im Erfurter Stadtrat haben nach Bekanntgabe vorläufiger Untersuchungsergebnisse in der Theater-Affäre heftige Kritik geübt. Sprecherin Laura Wahl sprach von einem "Gegenteil lückenloser Transparenz". Nicht nur, dass die Stadtspitze zuerst die Presse und erst danach den Werkausschuss informiert habe, sei schlechter Stil gewesen. Für die Betroffenen müsse es zudem ein Schlag ins Gesicht sein, dass sich die Stadtspitze nun damit brüste, dass bei ihr keine Pflichtverletzungen festgestellt worden seien.
Die Stadt hatte am Mittwoch den aktuellen Stand der Untersuchungen in einer Pressekonferenz bekannt gegeben. Dabei hieß es, Generalintendant Guy Montavon habe Pflichten verletzt, kein Vorwurf rechtfertige aber eine außerordentliche Kündigung. Die Stadt wiederum habe bei der Aufklärung der Vorwürfe richtig gehandelt. Am Abend erst war der Werkausschuss in einer Sondersitzung über Details informiert worden. Ein endgültiger Bericht der externen Prüfer wird noch vorgelegt, darin geht es unter anderem auch um finanzielle Unregelmäßigkeiten am Theater.
Guy Montavon war Ende Januar als Werkleiter am Theater abberufen worden. Auch die Verwaltungschefin musste ihren Posten räumen. Hintergrund waren Vorwürfe mutmaßlichen jahrelangen Machtmissbrauchs.