Anett Linke inmitten von Büchern
MDR SACHSEN-Reporterin Anett Linke ist eine große Leseratte und hat im vergangenen Jahr 255 Bücher gelesen. Bildrechte: MDR/Adam Beyer

Welttag des Buches Fünf pro Woche? Einblicke in die Welt eines Bücherwurms

23. April 2024, 06:00 Uhr

SciFi-Roman, Sachbuch oder Rilke-Gedichtband? Jeden Tag nehmen etwa acht Millionen Menschen über 14 Jahren in ganz Deutschland ein Buch in die Hand. Das zeigen Daten der Plattform Statista. Zu ihnen gehört auch MDR SACHSEN-Reporterin Anett Linke. Zum Welttag des Buches gibt sie einen Einblick in ihr Leben als Bücherwurm.

Wenn mich jemand nach meinem Lieblingsbuch fragt, fühle ich mich wie ein Elternteil, das nach dem Lieblingskind gefragt wird. Ich liebe sie alle gleich und kann da unmöglich eine Entscheidung treffen. Das kommt vielleicht auch von der Menge, die ich lese. Pro Woche sind es etwa fünf Bücher, die ich verschlinge. Auf ein Genre möchte ich mich dabei nicht beschränken. Ich lese fast alles, was mir vor die Nase kommt. Nur Fantasy ist eher selten dabei.

Buch immer in der Tasche

Wie ich so viele Bücher pro Woche schaffe, ist kein Geheimnis. Sobald ich auch nur fünf Minuten Zeit habe, nehme ich ein Buch zur Hand: morgens, bevor ich die Wohnung verlasse, am Bahnhof, in der Bahn oder wenn ich einmal ein paar Minuten auf eine Verabredung warte. Immer habe ich ein Buch in der Tasche. Den Großteil lese ich tatsächlich auch noch analog, obwohl ich auch einen Ebook-Reader besitze. Echt Seiten umzublättern, ist eben doch ein anderes Gefühl. Der Reader kommt vor allem im Urlaub zum Einsatz, da er das Gewicht meines Gepäcks sehr verringert. Außerdem gibt es inzwischen auch eine Menge Bücher, die rein digital erscheinen.

Was sind Bookstagram und BookTok? Bookstagram ist eine Community des sozialen Netzwerks Instagram, ebenso wie BookTok auf TikTok. Viele Buchbloggerinnen und Buchblogger posten hier Bilder und Videos ihrer gelesenen oder zu lesenden Bücher, teilen ihre Lese-Erfahrungen oft in emotionalen Rezensionen und kommen mit anderen Gleichgesinnten ins Gespräch.

Austausch in der digitalen Welt

Obwohl ich hauptsächlich "echte" Bücher lese, findet der Austausch mit anderen Leserinnen und Lesern vor allem digital statt. Dafür habe ich einen Buchaccount auf Instagram, von der Community auch liebevoll "Bookstagram" genannt. Deshalb habe ich auch oft mein Handy in der Hand, um meine Leseeindrücke direkt mit anderen zu teilen. Ich poste Rezensionen zu Büchern, die ich gelesen habe, führe Interviews mit Autorinnen und Autoren und spiele lustige Challenges mit der Community. Mein bisheriges Highlight: farblich passende Buchstapel auf seinen Lieblingsturnschuhen balancieren. Und ja, man liegt dabei auf dem Rücken und hat die Schuhe an, auf denen die Bücher liegen.

Überraschend viel Zeit geht seitdem auch für Fotos, Reels und das Formulieren der Beiträge drauf. Vor allem aber tausche ich mich online zu allen Themen rund ums Buch aus. Mit welcher App hat man seine Statistiken am besten im Blick? Welches Buch sollte man unbedingt gelesen haben? Sind Bücher mit Farbschnitt (farbiger Rand von Seiten) wirklich nötig? Und was macht man eigentlich mit den ganzen Büchern, die man in seiner Wohnung stapelt?

Anett Linke inmitten von Büchern
Bücherwurm Anett Linke kann sich nicht für ein Genre entscheiden und liest fast alles, was ihr vor die Nase kommt. Bildrechte: MDR/Adam Beyer

Schon gewusst? - In Deutschland erscheinen jedes Jahr rund 70.000 neue Bücher.
- Rund acht Millionen Menschen über 14 Jahren nehmen deutschlandweit täglich ein Buch zur Hand.
- Im Jahr 2022 wurden am deutschen Buchmarkt rund 9,44 Milliarden Euro umgesetzt.
Quellen: Statista und Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Bücher hamstern oder tauschen?

Ich selbst gehöre zur Kategorie der Buchhamster und bin ganz schlecht darin, Bücher auszusortieren. Deswegen sind meine Regale auch schon übervoll und überall in der Wohnung finden sich weitere Bücherstapel. Da ich Bücher auch mehr als einmal lese, frage ich mich immer: Und was ist, wenn ich es in ein paar Jahren doch nochmal lesen will?

Auf "Bookstagram" herrscht allerdings ein reger Tauschhandel. Dadurch habe ich dann zwar auch nicht weniger Bücher, aber zumindest wieder neuen Lesestoff. Durch die gemeinsame Leidenschaft fürs Lesen sind schon tolle Freundschaften entstanden und in den Tauschpaketen befinden sich oft noch viele andere liebevolle Kleinigkeiten, die das Auspacken noch schöner machen.

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