Hubschrauber über Feldboden
Natürschützer im Landkreis Wittenberg kritisieren Übungsflüge der Bundeswehr. (Symbolbild) Bildrechte: Peter und Stefan Simank

Naturschutz Vogelschützer kritisieren Tiefflüge der Bundeswehr

02. Mai 2024, 06:49 Uhr

Naturschützer im Landkreis Wittenberg kritisieren die Bundeswehr wegen ihrer Tiefflüge. Demnach werden immer wieder Hubschrauber in Vogelschutzgebieten im Mündungsgebiet der Schwarzen Elster beobachtet.

Naturschützer im Landkreis Wittenberg kritisieren die Bundeswehr wegen ihrer Tiefflüge. Nach ihren Angaben werden die Hubschrauber immer wieder in Vogelschutzgebieten im Mündungsgebiet der Schwarzen Elster beobachtet. Die Maschinen starteten am Fliegerhorst Holzdorf und flögen im Tiefflug über die Elbwiesen.

 

Hubschrauber über Feldboden
Nach Angaben von Naturschützern werden immer wieder Hubschrauber der Bundeswehr im Mündungsgebiet der Schwarzen Elster beobachtet. Das Areal zwischen Pretzsch und Wittenberg sei ein Schutzgebiet nach europäischem Recht. Bildrechte: Peter und Stefan Simank

Der Naturschutzbeauftragte des Landes und Vogelkundler Axel Schonert sagte MDR SACHSEN-ANHALT, das Areal zwischen Pretzsch und Wittenberg sei ein Schutzgebiet nach europäischem Recht. Das habe Gesetzeskraft. In diesem Gebiet seien die meisten und auch seltensten Vögel unterwegs. Dort sei es schlichtweg verboten, die Vögel zu stören, zu verscheuchen oder auch zu töten.

Axel Schonert, 2020
Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Sebastian Willnow

Europäisches Recht

Nach den Worten Schonerts passen Vogelschutzgebiet und Übungsflüge der Bundeswehr mit großen Hubschraubern nicht zusammen. "Wir reden nicht von deutschem Recht, sondern von europäischem Recht. Das darf auch die Bundeswehr nicht brechen. Was hier passiert, ist schlichtweg illegal", sagte Schonert.

Was hier passiert, ist schlichtweg illegal.

Axel Schonert Naturschutzbeauftragter des Landkreises Wittenberg

Kranich-Weibchen Inge (l), die seit 2018 beringt ist, steht mit ihrer Mutter am Schlafplatz Lausiger Teiche im Wasser.
Tausende Kraniche brüten im Mündungsgebiet der Schwarzen Elster. Bildrechte: picture alliance/dpa/-- | Axel Schonert

Problem für die Brut von Kranichen, Gänsen und Seeadlern

Tausende Kraniche, Gänse und Seeadler würden vertrieben. Für die Brut sei das auch ein Problem. Die Altvögel würden panisch das Nest verlassen, manche kämen dann nicht mehr zurück. Zudem bestehe die Gefahr von Kollisionen. Für die Piloten ist es laut Schonert gefährlich, genau dort hin zu fliegen, wo die meisten Vögel sind. Nach seiner Ansicht sollten die Hubschrauber über andere Flächen ausweichen.

Die Bundeswehr am Standort Holzdorf reagierte zurückhaltend auf die Vorwürfe. Oberstleutnant Andreas Stahr sagte MDR SACHEN-ANHALT, man beachte die Vogelschutzgebiete, könne aber nicht ausschließen, dass sich Vögel gestört fühlten. Bis jetzt gebe es aber wenig Probleme.

Transparenzhinweis: Axel Schonert arbeitet auch als Vogelexperte für die MDR SACHSEN-ANHALT-Sendung "Axels Urlaubsvogelwelt".

MDR (ltt, Martin Krause, Norma Düsekow), zuerst veröffenticht am 01.05.2024

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 30. April 2024 | 07:00 Uhr

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