Die SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH an der Elbe, aufgenommen aus einem Hubschrauber.
Die hohen Gaspreise bereiten den Stickstoffwerken Piesteritz Zukunftssorgen, weshalb innerhalb des Unternehmens diskutiert wird, Teile der Produktion nach Österreich auszulagern. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Hohe Gaspreise Stickstoffwerke Piesteritz haben Zukunftssorgen

30. Dezember 2023, 12:16 Uhr

Seitens der Stickstoffwerke Piesteritz gibt es seit längerer Zeit Kritik an den hohen Gaspreisen. Deshalb blickt das Unternehmen besorgt in die Zukunft. Eine Auslagerung der Produktion ins Ausland, die bei den Stickstoffwerken diskutiert wird, will Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister unbedingt verhindern.

Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell App.

Die SKW Stickstoffwerke in Wittenberg-Piesteritz blicken mit Sorge in die Zukunft. Grund sind nach Angaben des Unternehmens weiterhin die hohen Energiekosten. SKW-Sprecher Christopher Profitlich sagte MDR SACHSEN-ANHALT, bisher habe man drastische Maßnahmen wie Kurzarbeit für die 860 Mitarbeiter umgehen können. Die wirtschaftlichen Aussichten für 2024 seien aber wenig verheißungsvoll. Die weiter hohen Gaspreise machten eine international wettbewerbsfähige Produktion von Ammoniak und Dünger schwer.

Haseloff: Sorge um Wirtschaftsstandort

Deshalb drohte das Unternehmen bereits im September, Teile seiner Produktion nach Österreich auszulagern. Dort sollen die Gaskosten 20 Prozent niedriger sein. Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Sven Schulze (CDU) forderte daraufhin den Bund auf, Lösungen zu finden. Piesteritz sei ein extrem wichtiges Unternehmen in Ostdeutschland, seine Geschäftsgrundlage dürfe nicht verloren gehen, so Schulze. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hatte nach dieser Ankündigung der SKW in einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz seine Sorge um den Wirtschaftsstandort Deutschland geäußert.

Sven Schulze, Landesvorsitzender der CDU Sachsen-Anhalt, spricht in der CDU-Landeszentrale zu den Medienvertretern. 6 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zenralbild | Klaus-Dietmar Gabbert

Kritik an der Bundespolitik

SKW-Sprecher Christopher Profitlich kritisierte, dass die erhoffte Unterstützung durch die Bundespolitik bislang ausgeblieben sei. Beunruhigt darüber zeigte sich auch Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos). Es wäre fatal, wenn solch ein Unternehmen Teile der Produktion ins Ausland verlagern würde.

Mehr zum Thema SKW Piesteritz

MDR (André Damm, Martin Nass, Karin Roxer, Johanna Daher)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. Dezember 2023 | 13:00 Uhr

32 Kommentare

Ralf G vor 19 Wochen

pwsksk - Bei den möglichen Schäden gibt's sehr unterschiedliche Einschätzungen. Die Fördertechnologie ist nicht stehen geblieben.
Aber Sie haben recht, die grüne Protestindustrie würde auf Hochtouren laufen.
Mit Sicherheit geht's den Menschen noch nicht schlecht genug. Der Kinderbuchautor arbeitet aber daran.

pwsksk vor 19 Wochen

Bitte nicht nach Russland schauen. Es ist aber bewiesen, dass Nachts und im Winter der Flatterstrom nicht ausreicht. Eine mögliche Durchschnittszahl an Energie ist ein Trugschluss.

pwsksk vor 19 Wochen

Mein Kommentar ist nicht da.
@Ralf, die Förderung von Gas und Öl verursacht Schäden in Größenordnungen an Mensch und Natur. Kürzlich auf NTV zu sehen. Doku über Schiefergas.
Und da es hier schon schwierig ist, eine Straße ohne Proteste zu bauen, wie wird das erst bei genannten Rohstoffen aussehen.

Mehr aus Landkreis Wittenberg, Dessau-Roßlau und Anhalt-Bitterfeld

Mehr aus Sachsen-Anhalt